Windkraftanlage
Eine Windkraftanlage (Abk. WKA) ist ein System, welches die kinetische Energie der Luft (Wind) in elektrische Leistung umwandelt. Weitere Bezeichnungen sind Windkraftwerk, Windturbine, Windenergieanlage. Es gibt verschiedene Bauarten, die mit Abstand häufigste ist ein 3-blättriger Rotor, der an einer drehbaren Gondel befestigt ist, in dem sich - ggf. mit einem vorgeschaltetem Getriebe - ein Generator befindet. Die Leistungen bei günstigen Windverhältnissen liegen aktuell (2019) bis ca. 6 MW bei an Land gebauten Anlagen und bis ca. 8 MW bei im Meer gebauten (sog. Offshore-Anlagen). Bei Windstille oder bei zu starken Wind liegt die Leistung bei 0 Watt (bei zu starkem Wind muss die Anlage abgeschaltet werden). Die Bauhöhe (bis Rotorspitze gemessen) liegt bei bis zu ca. 250m, typisch sind 200-230m.
Inhaltsverzeichnis
Mangelnde Stetigkeit der Leistungsabgabe
Im Gegensatz zu vielen anderen Kraftwerkstypen ist die Leistungsabgabe konstruktionsbedingt unmittelbar abhängig von der Windstärke und damit weder stetig noch planbar.
Wollte man diesen Nachteil ausgleichen, müssten entsprechende Energiespeicher eingesetzt werden, z.B. Pumpspeicherkraftwerke oder Akkumulatoren, oder es müsste die Energie in eine andere Form gespeichert werden, z.B. in Form von synthetisch erzeugtem Methangas oder Wasserstoffgas (Power-to-Gas), die dann ihrerseits entweder in herkömmlichen Kraftwerken verwendet werden müssten oder in Kraftfahrzeugen, Gebäudeheizungen etc.; immerhin wäre dies CO2-neutral.
Die Kosten für solche Zusatzanlagen würden den effektiven Strompreis allerdings erheblich steigern, auf mindestens das 4-fache.
Dies sind auch die wahren Stromkosten, den man berücksichtigen muss beim Vergleich mit grundlastfähigen Kraftwerkstypen.
Landschaftsverschandelungfläche
Windkraftanlagen, zumal sie meist in Gruppen gebaut und angeordnet werden, haben nur nicht eine ganze Reihe von direkten, negativen Einflüssen auf Mensch und Natur, sie verschandeln auch ganze Landschaften bzw. zerstören diese vom optischen Eindruck her. Aufgrund ihrer Bauhöhe, der großen, durch den Rotor überstrichenen Kreisfläche, der Bewegung, Warnblinklichter sowie dem Umstand, dass die Anlage aus Windertragsgründen meistens auf Bergkuppen, auf der Spitze von Hügeln oder weithin sichtbar im Flachland angeordnet werden, ist die von ihnen jeweils verschandelte Fläche sehr groß. Auch wenn es dazu bisher keine Standards zur Berechnung gibt, kann man von einer kreisförmigen Fläche mit einem Radius von 50-fachen der Bauhöhe ausgehen. Eine Anlage mit einer Bauhöhe von 250m verschandelt also eine kreisförmige Fläche mit einem Radius 12,5 km und einer Größe von von ca. 490 Quadratkilometer. Im Falle von mehreren in einer Gruppe angeordneten Anlagen addieren sich diese Flächen aber nicht, da sie sich überlappen; ein Zuschlag ist aber angemessen auf die überlappte Fläche, da mehrere Anlagen dominanter wirken.
Siehe auch
- Dunkelflaute
- Grundlast
- Grundlastkraftwerk
- Flatterstrom
- Landschaften zu Kraftwerken
- Landschaftsverschandelung
- Landschaftsverschandelungfläche
- Naturschutz
- Power-to-Gas
- Subvention
- Windräder statt Wälder
Weblinks
- Deutschsprachige Wikipedia: Windkraftanlage